Leitidee



„Lernt die Schöpfung in ihren Gesetzen richtig kennen! Darin ruht der Weg hinauf zum Licht!“

Imanuel

 

Ein Jeder, der aufmerksam auf die heute irdisch üblichen Lehren und auf die Belehrungen der Lernenden achtet, kann bemerken, dass die Meinungswelt der Erdenmenschheit, mit nur ganz wenigen Ausnahmen, auf Falschglaube und auf sehr verhängnisvollen Irrtümern beruht. Dennoch hat es die Wahrhaftigkeit, die Wahrheit also, nicht nötig, irgendjemandem nachzulaufen und darum zu bitten, man möge doch in allem nach ihr suchen.

 

Auch wenn nun alle Völker mit einer Bücherflut überschüttet werden, so stellt dies trotzdem keine werbende Handlung der Wahrheit dar. So etwas zu erwarten wäre ja lächerlich, käme dies doch einer Entwertung und Herabzerrung der erhabenen Wahrheit gleich. Mehr noch, von einer derartig irrtümlichen Auffassung geht bereits jetzt schon großer Schaden aus, welcher aber nicht nur eng begrenzt ist auf die menschlichen Bewohner dieser Erde, sondern auch Nachteile mit sich bringt für alles Leben der stofflichen und naturwesenhaften Daseins-Ebenen der Schöpfung.

 

Wie ein Raunen von Bekümmernis vor zunehmender Verwirrung geht es nun durch die Reihen. Vielerorts wird in alten Schriften geschürft, manch einer grübelt und forscht bis zu geistiger Ermattung. Künder und Gelehrte treten auf, um zu verheißen und zu warnen vor irgendetwas Unheilvollem. Über allem wallt und wogt eine Art Verwirrung, jedoch gespannt von nicht bewusstem Sehnen nach Aufnahme von lichten Gedanken. Licht-Gedanken, welche die dunkle Schicht kraftvoll zu spalten vermag, die geistig jetzt den Erdenball umhüllt.

 

Doch die Meinung, dass der Weg zu lichtvoller Erkenntnis nur schwer zu finden sei und auch nur mühsam zu erlernen wäre, ist ein großer Irrtum - ja, sie ist Lüge! Denn, jedem ernsthaft Suchenden liegt der Weg zur Wahrheit bereits vor ihm. Das Tor dazu ist aber nicht mystische Gelehrsamkeit, sondern Streben nach wahrhaftigem Wissen, nach Überzeugung!

 

Ist nicht das Heiligste im Menschen wissende Überzeugung?

 

Darunter ist nicht etwa Blind-Glaube zu verstehen, an dem seither die ganze Menschheit krankt, sondern lebendige Überzeugung, da nur sie schärfstes Prüfen fordert.

 

Bedeuten blindgläubig übernommene Anschauungen nicht gleich auch stumpfes Hinnehmen fremder Gedanken? Und, wenn ja, wo bleibt dann die Lebendigkeit? Sie wird unterdrückt, somit auch das Sichregen, Abwägen und letztendlich auch das Prüfen. Lebendig muss also die Überzeugung sein, sonst hat sie keinen Zweck.

 

Weil aber Gelehrsamkeit naturgemäß an die Tätigkeit eines Gehirns gebunden ist, damit auch an die Beschränkung dessen Begriffsvermögens, vermag Gelehrsamkeit wohl geeignet zu sein zum besseren Verstehen, Einteilen und Sortieren, doch muss diese unbedingt versagen, wenn sie für sich selbst Führung oder Kritik beansprucht. Gelehrsamkeit und auch derjenige, der sich darnach richtet, bleibt stets an Einzelheiten hängen, während jeder Mensch durch das große, unfassbare Ganze, das er als Geschenk in sich trägt, befähigt ist, ohne mühevolles Erlernen, edle und höchste Ziele zu erlangen. Rechtens bedacht, tritt doch mit allem, was man zu erlernen trachtet, eine mehr oder weniger enge Bindung ein, weil man sich mit dem Erlernen in fremde Formen zwängt, die andere erdachten, schließt sich willig einer fremden Überzeugung an, macht sich eigentlich nur das zu eigen, was andere in sich, für sich erlebten. Darum hat jeder einzelne seinen eigenen Weg zu der Vervollkommnung zu gehen. Als Rüstzeug dazu dienen seine Fähigkeiten. Sie hat er zu nutzen, auf denen vermag er aufzubauen. Handelt er so nicht, dann bleibt er ein Fremdling in sich selbst, und wird immer nur neben dem Gelernten stehen, da es niemals in ihm lebendig werden kann.

 

Will der einzelne geistig vorwärts kommen, dann muss er sehend werden. Sehend sein aber heißt wissende Überzeugung in sich tragen. Doch Blindglaube passt zu wissender Überzeugung nicht! In einem solchen liegt keine Größe, sondern nur Trägheit, Denkfaulheit.

 

Demzufolge geht derjenige den rechten Weg, der sich müht, stets der Wahrheitsliebe den Vorrang zu geben um daraus wahre Erkenntnis zu schöpfen für den Erhalt und die Erweiterung seiner eigenen geistigen Urteilsfähigkeit. Allerdings, den Weg zu Licht und Wahrheit muss er in sich erleben; muss ihn selbst finden, will er sicher darauf wandeln.

 

Genießt ein Mensch den Vorzug eines Denkvermögens, so obliegt ihm auch die Pflicht zum Prüfen! Da man aber diesem, aus Gründen der Trägheit, zu entgehen suchte, wurde der große Schöpfer einfach so verkleinert, dass man ihm Willfährigkeit als Beweis der Allmacht zumutete. Doch, es bedarf nur einer kurzen Zeitspanne des Nachdenkens und schon lässt sich darin wieder ein Irrtum feststellen. Denn, bedingt ein Willkürakt nicht gleich auch die Möglichkeit der Abbiegung bestehender Naturgesetze? Ist dann da, wo so etwas vor sich gehen kann, Vollkommenheit vorherrschend? Die Antwort hierauf lautet: Nein, niemals! Sobald nämlich Vollkommenheit vorhanden ist, vermag nichts und niemand eine Abänderung zu bewerkstelligen!

 

Wer den Gesetzen des Schöpfers die Ehre der Vollkommenheit gibt, der muss darin den Schlüssel finden zu den ungelösten Rätseln alles Seins!

 

Die Schöpfungsgesetze wirken selbsttätig und kümmern sich nicht um die Ansichten der Menschen, die sie in selbst erdachten Erdgesetzen verankerten; jedoch ohne zu prüfen, ob sie damit auch im Rechte sind. Ob dabei sich die Menschen selbst im Rechte fühlen oder andere es glauben machen wollen, bewahrt sie nicht vor den Hieben der Wechselwirkung, welche in den Gesetzen des Schöpfers wirkt.

 

Nun ist die schon so lange verheißene Zeit da! Das heißt, die letztmalige Zeitspanne ist angebrochen, in deren Verlauf nur solche Menschengeister lichtwärts geführt werden sollen, welche geistig bewusst noch aufzusteigen fähig sind. Durch die verstärkte Licht-Strahlung ist der Lauf des Weltgetriebes jetzt beschleunigt. Und in dieser Beschleunigung liegt die Ursache, die jetzt alles zur Überreife steigert, damit, die End-Auswirkungen erzwingend, das Falsche selbst zerfällt, während das Rechte erstarken kann, weil es frei wird von dem bisherigen Druck des Falschen.

 

Ebenso frei sollen auch die Menschen werden; vor allem diejenigen, die unter dem Drucke unschuldig zu leiden hatten, denn ihnen wird nunmehr Gott-Gerechtigkeit zuteil! Ihre Wirkung lässt sich bereits in allen Ländern und Völkern feststellen. Weil sich jetzt alles zu reinigen hat, was falsch unter den Menschen ist, brodelt es unter dem Drucke des Lichtes allerorten; so in Staat, Wirtschaft, der Politik, den Kirchen, Sekten, Völkern, den Familien aber auch in dem einzelnen Menschen.

 

Zwar wächst jetzt jede Not an, denn alles wird vor das Licht gezerrt, auch das, was bisher noch verborgen ruhen konnte, bis die Verzweiflung kommt, doch erst dann ersteht rechter Boden, damit der große Aufbau einsetzen kann. Soll der Einzelmensch dabei auch frei in sich selbst werden, dann kann er das nur allein. Aber dazu hat er Wissen nötig! Er muss wissen, was Freiheit überhaupt ist bzw. was sie bedeutet.

 

Wirklich frei kann nur derjenige sein, der in den Gesetzen des Schöpfers lebt!

 

Noch vor nicht allzu langer Zeit war es einem Erdenmenschen nicht möglich, die Schöpfung so zu erklären, dass er darin seinen geistigen Weg von der untersten Stufe bis hinauf zu der ersehnten Höhe klar vor sich zu sehen vermochte.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt musste ein jeder Wahrheitssucher, wie ein Blinder irrend, auf ihm unbekanntem Wege sich fortbewegen. Will er aber jetzt sein Ziel erreichen, dann muss naturgemäß er sich bis dahin selbst bemühen, denn zu ihm kommt es nicht. Zwar wiesen frühere Kündungen des Höchsten immer wieder diesen Weg, doch vielfach wurden sie falsch gedeutet durch klug sein wollende Menschen, derart, dass fortan die Wegweiser darin die falsche Richtung anzeigten.

 

Nun, vor geraumer Zeit kam abermals eine Kündung des Höchsten direkt hierher auf diese Erde. Damit vermag jetzt jeder einzelne das zu finden, was er nötig hat, um mit den Fähigkeiten, welche er besitzt, lichtwärts zu kommen. Daher obliegt es nun allein ihm selbst, ob sein Weg zu den lichten Höhen empor führen soll, und ob er freien Herzens sich darnach richtet. Demjenigen, der die Schöpfung in ihrer gesetzmäßigen Tätigkeit kennt und auch dazu sich richtig einstellt, wird die Schöpfung nur zu frohem Aufstieg dienen.